Die Schärer & Schläpfer AG stellt seit über 40 Jahren diverse Phosphorsäureester her. Sie gelangen unter dem Namen Neoxalin in den Handel. Die Reihe der etablierten Standardprodukte wird laufend mit neuen Typen erweitert – seit einiger Zeit mit erhöhtem Effort. Denn Neoxalin ist ein wirksames Mittel gegen Korrosion. In Teil 2 beleuchten wir die Vor- und Nachteile von Neoxalin im Vergleich zu gängigen Rostschutzmitteln.

Toxizität – ein grosses Problem bei herkömmlichem Korrosionsschutz

Im ersten Blog über Neoxalin haben wir erfahren, welch gewaltige Schäden Rost verursacht. Deshalb wird viel Geld investiert, um Stahl vor Korrosion zu schützen. Beim herkömmlichen Korrosionsschutz gibt es jedoch ein grosses Problem: die Toxizität. Chromat zum Beispiel, die Salze der Chromsäure, gelten als der beste bekannte Korrosionsschutz. Es gibt jedoch nur noch wenige Bereiche, in denen Chromat für die Oberflächenbehandlung eingesetzt werden darf. Der Grund: Chromsäure und Chromate (z.B. Kaliumdichromat) gehören zu den Stoffen, die in der REACH-Verordnung (Registration, Evaluation, Authorisation and Restriction of Chemicals) als besonders besorgniserregend eingestuft sind. Denn alle Chromate – wie auch andere Chrom(VI)-Verbindungen (mit Ausnahme des wasserunlöslichen Bariumchromats) – sind stark giftig, wassergefährdend und krebserzeugend (karzinogen). «Weil auch andere gängige Rostschutzmittel wie Natriumborat oder -nitrit umweltgefährdend sind und mit unbedenklichen Mitteln ersetzt werden sollen, wird dringend nach Alternativen gesucht», sagt Manuel Blunier, Head of Sales & Marketing der Schärer & Schläpfer AG.

«Weil auch andere gängige Rostschutzmittel wie Natriumborat oder -nitrit umweltgefährdend sind und mit unbedenklichen Mitteln ersetzt werden sollen, wird dringend nach Alternativen gesucht.»

Einige Neoxalin der Schärer & Schläpfer AG haben diesbezüglich grosses Potential, ist Manuel Blunier überzeugt. Das belegen die Korrosionsprüfungen von Dr. Wolfgang Rauh. Er hat die Produkte Neoxalin DEC 42, LH42 und LH 42 spez. untersucht. Sein Fazit: «Alle geprüften Produkte führten bereits bei äusserst niedrigen Konzentrationen zu einem sehr geringen Massenabtrag.» Getestet wurden die Produkte über einen Zeitraum von sieben Tagen bei pH-Werten von 5, 7 und 10 an Stahl 100 Cr 6 GKZ, ein in der Industrie sehr häufig verwendeter hochfester niedriglegierter Werkstoff. Kriterien für die Beurteilung der Wirksamkeit der Schutzmittel waren der Massenverlust der Prüfkörper und der Zustand ihrer Oberflächen hinsichtlich des Auftretens von Muldenkorrosion bzw. Lochfrass. Die Bilder sind eindrücklich und zeigen deutlich, dass die verwendeten Neoxalin eine oberflächliche Schutzschicht auf dem Stahl bilden und Rostbildung sowie Lochfrass zuverlässig verhindern.

Bilder der Korrosionsuntersuchungen

 

Neoxalin – vielversprechender Korrosions- und Verschleisschutz

Als besonders wirksam herausgestellt hat sich Neoxalin DEC 42, das sogar bei einer nochmals deutlich niedrigeren Konzentration (0,01%) eine sehr gute Schutzwirkung hat. «Es ist unser Superkorrosionsschutz», freut sich Manuel Blunier. Beim Neoxalin LH 42 wiederum sei eine verringerte Schaumbildung aufgefallen. «Ein wichtiger Aspekt, da Schaum bei einigen Anwendungen nicht erwünscht ist, etwa bei Kühlschmierstoffen.» Bei vielen Anwendungen hingegen ist Schaum durchaus erwünscht, zum Beispiel bei Velorahmen- oder Felgenreinigern. Neben dem Korrosionsschutz bieten die Neoxalin auch einen gewissen Verschleissschutz, vor allem im sauren Bereich, was sie auch zu wunderbaren Zusätzen z.B. in Schneidölen macht.

Ein Nachteil der drei von Wolfgang Rauh untersuchten Produkte ist die relativ geringe Wasserlöslichkeit. «Je nach Anwendungsbereich benötigten sie deshalb einen Lösevermittler», so Rauh. In Kombination mit einem geeigneten Tensid seien sie aber sehr valable, umweltverträgliche Korrosionsschutzlösungen. Für glykolbasierte Kühlsolen z.B. könnten die Produkte Neoxalin DEC 42, Neoxalin LH 42 und Neoxalin LH 42 spez aber auch ohne Lösungsvermittler genutzt werden, da sie in diesen Medien gut löslich sind. Die meisten Produkte aus der Familie der Neoxaline sind indes gut wasserlöslich, betont Manuel Blunier. Klar ist aber schon jetzt: Betreffend Korrosions- und Verschleisschutz versprechen die Phosphorsäureester aus dem Hause Schärer & Schläpfer einiges. Aber nicht nur diesbezüglich. Im nächsten Teil loten wir das volle Potenzial der Produktepalette Neoxalin aus.