Die Schärer & Schläpfer AG stellt seit über 40 Jahren diverse Phosphorsäureester her. Sie gelangen unter dem Namen Neoxalin in den Handel. Die Reihe der etablierten Standardprodukte wird laufend mit neuen Typen erweitert – seit einiger Zeit mit erhöhtem Effort. Denn Neoxalin ist ein wirksames Mittel gegen Korrosion. In Teil 1 widmen wir uns dem gefrässigen Feind Rost.

Rost frisst nicht nur Milliarden auf, sondern kostet auch Menschenleben. Die Morandi-Brücke im italienischen Genua ist hierfür eines der traurigsten Beispiele der jüngeren Vergangenheit: Am 14. August 2018, während eines heftigen Unwetters, brach die 40 Meter hohe Autobahnbrücke in sich zusammen; 43 Menschen starben. Die «auslösende Ursache» für den Einsturz, heisst es im Expertenbericht, war die Durchrostung einer Stahltrosse (Seil aus Stahldräten) an der Verankerung des Brückenpfeilers 9. Der Korrosionsprozess begann schon in den ersten Lebenstagen der Brücke und setzte sich unaufhaltsam fort bis zum Zusammenbruch.

3 bis 6%

des globalen Bruttoinlandprodukts werden jährlich duch Korrosionsschäden zerstört.

40%

des weltweit produzierten Stahls muss eingesetzt werden, um korrodierten Stahl zu ersetzen.

Korrision und seine Auswirkungen

So ist das mit Rost: still und allzu oft heimlich frisst er sich durch Stahl und andere Eisenlegierungen. Pausenlos. Während Sie diesen Artikel lesen, zerbröseln weltweit mehr als 1000 Kilogramm Stahl durch Korrosion; 40 Prozent (!) des weltweit produzierten Stahls muss eingesetzt werden, um korrodierten Stahl zu ersetzen. Korrosionsschäden fressen jährlich schätzungsweise drei bis sechs Prozent des globalen Bruttoinlandprodukts auf, das sind 2,6 bis 5,2 Billionen Dollar. Allein in der Schweiz verursacht Korrosion Kosten von 21 bis 42 Milliarden Franken pro Jahr. Die Folgen wie Produktionsausfälle oder Betriebsstörungen nicht einberechnet. Und im schlimmsten Fall kostet Rost sogar Menschenleben – wenn Brücken einstürzen oder durch Rost verursachte Lecke Brände und Explosionen auslösen, etwa in der Gas- und Ölindustrie.

«Ein grosses Problem ist jedoch die Freisetzung von toxischen Substanzen wie Chromat oder Nickel – Umweltverträgliche Lösungen sind gefragt.»

Korrosion kann überall entstehen, wo eisenhaltige Bauteile eingesetzt werden. Und wo ist das nicht der Fall? Bis heute zählt Eisen zu den wichtigsten Rohstoffen der Weltwirtschaft. Aber nicht nur Eisen reagiert mit Sauerstoff und Wasser. Auch Aluminium, Magnesium und Zink oxidieren. Während jedoch der Rost beim Eisen abblättert und es so regelrecht «auffrisst», schützen das feste Aluminium-, Magnesium- und Zinkoxid die Metalle vor weiterer chemischer Zersetzung. Deshalb lässt man z.B. Aluminium für Flugzeuge künstlich «rosten», im Jargon «elektrolytisch oxidieren», sodass eine rund zehnmal so dicke Oxidschicht wie natürlich entsteht.

Bei der Korrosion von Eisen funktioniert das nicht. Im Gegenteil. Deshalb ist der Korrosionsschutz so wichtig. Dafür wird viel Geld investiert. «Ein grosses Problem ist jedoch die Freisetzung von toxischen Substanzen wie Chromat oder Nickel», erklärt Manuel Blunier, Head of Sales & Marketing der Schärer & Schläpfer AG. «Umweltverträgliche Lösungen sind gefragt.» Und da kommt Neoxalin ins Spiel. Dazu mehr im 2. Teil.