Eine lange Verbindung mit Serepon
Die Schärer & Schläpfer AG investiert in eine neue Seroponanlage. Was verspricht sie sich davon, was bedeutet das für die Kunden und was überhaupt ist Seropon, auch Türkischrotöl genannt? In loser Folge wollen wir diesen und weiteren Fragen nachgehen. In Teil zwei erfahren wir, was die Schärer & Schläpfer AG mit dem Türkischrotöl verbindet.
Serepon bereits in den Gründerjahren
Am 22. April 1947 haben die Brüder Otto und Werner Schärer zusammen mit Willi Schläpfer die Firma Schärer & Schläpfer gegründet. Im solothurnischen Grenchen haben sie eine kleinere Firma aufgekauft, die Bitumenemulsionen herstellte. «Diese Produktion haben die Gründer zunächst weitergeführt», weiss Roland Borner, Leiter Entwicklung der Schärer & Schläpfer AG. «Aber schon bald haben sie angefangen, auch hochwertigere Produkte herzustellen. Am 30. Oktober 1947 hat ‘Schärer & Schläpfer’ erstmals sulfatiertes Rizinusöl produziert.»
Auch dank diesem entwickelte sich die Firma gut. Die Zahl der Produkte und Mitarbeiter wuchs und bald wurde es zu eng in Grenchen. 1953 bauten die Gründer in Rothrist auf grüner Wiese eine neue Fabrik.
Sulfatiertes Rizinusöl, besser bekannt als Türkischrotöl, wird im aargauischen Rothrist heute noch in grösseren Mengen produziert und unter dem Markennamen Serepon verkauft. Da die Produktionsanlage in die Jahre gekommen ist, wird sie nun durch eine neue, topmoderne Anlage ersetzt. Doch dazu mehr im vierten Teil dieser Serie. Hier wollen wir uns dem Produkt selbst widmen und welche Bedeutung es für die Schärer & Schläpfer AG hat.
«Serepon ist ein Produkt mit Tradition, das uns am Herzen liegt. In unserer Produktpalette ist es etwas Aussergewöhnliches, etwas ganz Spezielles.»
Andere Produkte der Schärer & Schläpfer AG werden synthetisch auf Basis von Ethylenoxid hergestellt. «Serepon ist unser natürlichstes Produkt, ohne Petrochemie», erklärt Borner. «Ausser Rizinusöl, etwas Schwefelsäure und Natronlauge ist nichts drin.» Bei näherer Betrachtung sei die Herstellung in hoher Qualität jedoch gar nicht so einfach. Doch das Know-how ist gross. Und gross ist auch die Leidenschaft für das Produkt: «Serepon macht uns immer noch viel Freude. Es ist ein Produkt, das wir gerne machen», sagt Borner. Für ihn sei es gar ein Herzensprojekt: «Serepon war eines der ersten Produkte, dem ich begegnet bin als ich 1991 zur Firma kam. Und ich habe meine Diplomarbeit über dieses schöne Produkt gemacht.»
Doch ist das Produkt nicht veraltet, von gestern?
«Schon vor zwanzig Jahren hat man gedacht, das Türkischrotöl gebe es nicht mehr lange. Es gibt neuere und bessere Tenside», räumt Roland Borner ein. «Doch wenn man etwas seit 80 Jahren macht, gibt man es nicht einfach auf.» Und immer wieder habe Serepon ein Revival erlebt. Zu Recht, findet der Leiter Entwicklung: «Es hat eben schon Eigenschaften, die es bringen.» Auch mache es die Hände wunderbar fein und habe einen herrlich nussigen Geruch. «Serepon ist einfach ein schönes, ein cooles Produkt.»
Neue Produktionsanlage
Fotos: markusschneeberger.com