
Der Wunsch des Kunden: nachhaltige Tenside
Umweltschutz und Nachhaltigkeit stehen heute bei den Kunden sehr weit oben auf der Prioritätenliste. Die chemische Fabrik Schärer & Schläpfer geht auf diese Wünsche ein, nicht nur weil die Kunden und der Zeitgeist dies fordern, sondern weil sie zur DNA des Unternehmens in Rothrist gehören. Der Umweltschutz ist bei Schärer & Schläpfer überall anzutreffen – in den Produkten, Prozessen, Gebäuden, der Wasser- und Energieaufbereitung, der Logistik und vielem mehr. Dazu kommt, dass von den Regulatoren immer mehr Umweltschutz gefordert wird. Wie die Schärer & Schläpfer AG die Bedürfnisse ihrer Kunden explizit für eine nachhaltige Produktion einsetzt, erfahren Sie im folgenden Blog.
Kontinuierliche Evaluation
Umweltschutz ist ein breites und komplexes Thema und oft muss zwischen den Wünschen an das Produkt, die Wirtschaftlichkeit und die Machbarkeit abgewogen werden. In den meisten Fällen gelingt es die geforderten Nachhaltigkeitsaspekte gemäss Wunsch des Kunden, des Regulators aber auch von Schärer & Schläpfer optimal auszurichten. Die Aktivitäten bei Schärer & Schläpfer im Bereich Nachhaltigkeit und Umweltschutz sind gut und zukunftsorientiert aufgestellt und werden kontinuierlich evaluiert und verbessert.
Kunden wünschen weniger CO2 – Behörden mehr Regulierung
Für den Kunden, welcher weniger CO2 und nachwachsende Rohstoffe fordert, wie auch zur Einhaltung der behördlich geforderten Umweltstandards entwickelt Schärer & Schläpfer laufend neue Tenside, die geringe Auswirkungen auf die Umwelt nachweisen.
Schärer & Schläpfer hat sich zum Ziel gesetzt den CO2-Fussabdruck sowie den Einsatz fossiler Brennstoffe stetig zu reduzieren. Zu den eigenen Anstrengungen kommen behördliche Regulierungen hinzu, die den Entwicklungsprozess durch komplizierte Registrierungsverfahren und Vorschriften verlängern und weiteren Aufwand bedeuten. Dabei stellt sich immer auch die Frage nach der Wirtschaftlichkeit. Wie weit will man den Weg der Nachhaltigkeit gehen – für den Kunden, den Regulator, das eigene Unternehmen? Nicht selten entscheidet sich der Kunde anhand der Wirtschaftlichkeit, wo die Grenzen gesetzt werden.
Wesentliche Massnahmen für den Umweltschutz
In einem Chemiebetrieb sind die Anforderungen bezüglich Umweltrichtlinien durch den Gesetzgeber meist höher als bei «normalen» Betrieben. Für Schärer & Schläpfer ist es selbstverständlich, diesen Ansprüchen nicht nur gerecht zu werden, sondern diese zu übertreffen. Der Kunde erhält dadurch Tenside, die den Anforderungen schweizerischer und internationaler Nachhaltigkeitsstandards nachkommen.
Die Bereiche, in welchen Schärer & Schläpfer aktiv Umweltschutz betreibt sind sehr vielfältig:
Produktion: nachhaltig bei hoher Performance
«In der Produktion ist das Ziel eine hohe Performance», hebt Manuel Blunier, Head of Sales & Marketing hervor. Diese wird u.a. durch einen minimalen Mitteleinsatz, eine hohe Abbaubarkeit der verwendeten Rohstoffe sowie einem nachhaltigen Rohstoffeinkauf erreicht. Beim Einkauf werden beispielsweise Rohstoffe, wie Palmöl mit RSPO-Zertifikat (Roundtable Sustainable Oil) eingesetzt. Der Kunde profitiert direkt von diesen Massnahmen, sei dies in der Umweltverträglichkeit seines Produkts, den Rohstoffmengen und letztendlich im Preis.
Trotz der unzähligen Massnahmen gibt es keine 100-prozentig nachhaltige Produktion. «Es gibt Teilbereiche, in welchen noch nicht alles nachhaltig herstellbar ist. Die Technik wie auch die Kosten setzen uns, wie auch dem Kunden, die Grenzen», sagt Patrick Zwyer, Sales Manager Specialty Chemicals. Und er ergänzt, «Die Nachhaltigkeit ist ein hochkomplexes Gebiet mit nur wenigen klaren Vorgaben und Messgrössen. Das fordert je nach Fall ein «Abwägen» dessen, was nachhaltiger ist, das eine oder das andere». Laufende Projekte mit Fachhochschulen und InnoSuisse sollen in der Zukunft mehr Informationen dazu liefern.
Wasseraufbereitung: 80% rezykliert
«Das Abwassermanagement ist in der Chemie ein Must», sagt Rolf Schärer, Chief Technology Officer. Es muss aufbereitet und behandelt werden. Bei Schärer & Schläpfer hat man 2008 in eine Abwasseraufbereitungsanlage investiert. «Sie ermöglicht die Rückführung des behandelten Wassers in das Kreislaufsystem», so Schärer weiter. Seit 2008 wurde die Anlage schon zweimal erweitert und die Kapazitäten mehr als verdoppelt. Schärer & Schläpfer rezykliert heute 80% des verbrauchten Wassers. Und Andreas Stoller, Head of Production & Logistics doppelt nach, «Frischwasser wird, wenn immer möglich nur im Notfall eingesetzt.»

Energierückführung der Prozessabwärme
In vielen Prozessen in der Produktion entsteht eine grosse Menge an Abwärme. Diese Abwärme möchte man gerne zurückgewinnen, um die eigenen Gebäude zu heizen oder bei zu viel ins Fernwärmenetz einspeisen. Zusammen mit einer Fachhochschule läuft derzeit ein Projekt, welches das analysiert und die Machbarkeit prüft.
Abfallmanagement optimieren
Ziel ist es, so wenig Abfall wie möglich zu erzeugen und falls doch, diesen zu rezyklieren. Darauf sind nicht nur die Produktion und die Prozesse, sondern auch die Lagerhaltung ausgerichtet, so dass kein Material unnötig entsorgt werden muss.

Logistik: Bahn und geschickte Logistik
Zur Reduktion der Emissionen nutzt Schärer & Schläpfer vor allem die Bahn und die lokalen Spediteure aus Rothrist. Andreas Stoller, Head of Production & Logistics betont, es werde darauf geachtet, nach einer Auslieferung leere Rücktransporte zu vermeiden.

Verpackungsmaterial säubern
Ein grosser Teil des Verpackungsmaterials wird re-konditioniert. Damit minimiert Schärer & Schläpfer die Abfallmenge und sorgt dafür, dass ein grosser Teil des Materials zurück in den Kreislauf gelangt.

Labor: auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit
Oliver Lüscher, Analytics & Labor sagt zum Thema Nachhaltigkeit im Labor, dass es bisher bei der Analyse erst wenige nachhaltige Alternativen gebe. Wünscht der Kunde dies ausdrücklich, wird nach Lösungen gesucht, was kostspielig werden kann. An erster Stelle stehe immer die Qualität des Produkts. «Darunter leidet unter Umständen die Nachhaltigkeit», sagt er nicht ohne Bedauern. Es gehe in erster Linie um die Robustheit eines Stoffs, um die Sicherheit und die Funktionsfähigkeit. Erbringt ein nachhaltiger Stoff nicht die gewünschte Zielreaktion, muss mit dem bestehenden, vielleicht weniger nachhaltigen Rohstoffen vorliebgenommen werden.

Von all diesen Massnahmen profitiert der Kunde in vielfältiger Weise. Dank der Zertifizierungen kann er nachhaltig erstellte Tenside bei der Herstellung seiner eigenen Produkte verwenden oder diese unter dem Titel «umweltfreundlich» weiterverkaufen. Das ist nicht nur imagebildend gegenüber den Kunden, er erfüllt auch die von den Regulatoren geforderten Pflichten an seine Produkte. In manchen Fällen führt Nachhaltigkeit auch zu günstigeren Preisen und besseren Margen.
Fazit: Nachhaltigkeit, wo immer möglich
Für Schärer & Schläpfer ist das Thema Nachhaltigkeit wichtig und wird kontinuierlich durch ergänzende Massnahmen verbessert. Dies erfolgt nicht nur auf Kundenwunsch oder produktionsbezogen, sondern in allen Bereichen des Unternehmens. Die Zusammenarbeit mit Fachhochschulen und InnoSuisse soll zu neuen Erkenntnissen und Möglichkeiten im Bereich der Entwicklung und Produktion von nachhaltigen Tensiden führen.
Auf die Frage welche Trends anstehen, sagt Roland Borner, Head of Development & Analytics, «noch exotischere und weiter spezialisierte Produkte und noch mehr Nachhaltigkeit!»